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Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen

Nachhaltigkeitsberichtserstattung - Informationen, Transparenz und Rechenschaftspflicht?

Erstellt von Elena Brusius

Immer mehr Unternehmen berichten über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten. Ein möglicher Grund für die stetige Zunahme an Nachhaltigkeitsberichterstattungen ist der Druck, den Stakeholder auf Unternehmen ausüben: Sie fordern bessere Informationen, mehr Transparenz und eine Rechenschaftspflicht für unternehmerische Aktivitäten. (Aras/Crowther, 2009; Kolk 2003, 2008; Milne/Gray 2007).

Unter der Nachhaltigkeitsberichtserstattung versteht man die Bereitstellung von Informationen über die nachhaltigkeitsbezogene Lage eines Unternehmens an interne und externe Stakeholder. Sie soll über die Wirkungsdimensionen des unternehmerischen Handelns informieren und der Tripple-Bottom-Line (vgl. Elkington, 1997) folgend neben der ökonomischen auch soziale und ökologische Dimensionen umfassen. Diese Art der Berichterstattung bezeichnet man daher auch als nicht-finanzielle Berichterstattung. Diese erfolgt regelmäßig etwa alle ein bis zwei Jahre (Herzig/Pianowski, 2013).

Foto: Robert Kneschke/ Fotolia

In der Literatur werden viele verschiedene theoretische Perspektiven und praktische Gründe dafür aufgezeigt, warum Unternehmen über Nachhaltigkeit berichten. Unternehmen wollen z.B. ihre Transparenz, Legitimität, Wettbewerbsfähigkeit oder Reputation verbessern, weil sie erkannt haben, dass nicht-finanzielle Indikatoren einen komparativen Wettbewerbsvorteil darstellen und zu einer verbesserten zukünftigen finanziellen Situation beitragen können (Hahn/Kühnen, 2013; Herzig/Pianowski, 2013). Jedoch gibt es auch Richtlinien und Gesetze, die Unternehmen dazu verpflichten, über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten: 2014 wurde in der Europäischen Union die sogenannte CSR Richtline (Richtlinie 2014/95/EU) beschlossen. Diese fordert eine nicht-finanzielle Berichtspflicht für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro oder einem Umsatz von mehr als 40 Millionen Euro. In Deutschland wurde die CSR Richtline 2017 durch das Gesetz zur Stärkung der nicht-finanziellen Berichterstattung in nationales Recht umgesetzt.

Bis heute gibt es jedoch noch keinen allgemeingültigen Standard für die Nachhaltigkeitsberichtserstattung. Allerdings haben sich die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) weltweit als ein „de facto“-Standard durchgesetzt.

Ihr habt Lust euch mal einen Nachhaltigkeitsbericht näher anzuschauen? Dann schaut doch mal in den Bericht vom Outdoor-Ausrüster VAUDE rein. Der VAUDE Nachhaltigkeitsbericht 2017 erreichte im Ranking von IÖW und future den ersten Platz (Ranking der Nachhaltigkeitsberichte, 2018).

 

Quellen:

Titelbild: ©️ thingamajiggs - Fotolia.com

Aras, G./Crowther, D. (2009): Corporate Sustainability Reporting: A Study in Disinge-nuity?, in: Journal of Business Ethics, Vol. 87, pp. 279-288.

Elkington, J. (1997): Cannibals with Forks: The Triple Bottom Line of 21st Century Business, Oxford.

Hahn, R./Kühnen, M. (2013): Determinants of Sustainability Reporting: A Review of Results, Trends, Theory, and Opportunities in an Expanding Field of Research, in: Journal of Cleaner Production, Vol. 59, pp. 5-21.

Herzig, C./Pianowski, M. (2013): Betriebliche Nachhaltigkeitsberichterstattung, in: Baumast, A./Pape, J. (Hrsg.): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, Stuttgart, S. 335-359.

Kolk, A. (2003): Trend in Sustainability Reporting by the Fortune Global 250, in: Busi-ness Strategy and the Environment, Vol. 12, pp. 279-291.

Kolk, A. (2008): Sustainability, Accountability and Corporate Governance: Exploring Multinationals' Reporting Practices. Business Strategy and the Environment, Vol. 17, pp. 1-15.

Milne, M.J./Gray, R. (2007): Future Prospects for Corporate Sustainability Reporting, in: Unerman, J./Bebbington, J./O’Dwyer, B. (Eds.): Sustainability Accounting and Accountability, London, pp. 184-207.

Ranking der Nachhaltigkeitsberichte (2018). Die Besten Berichte. Zugriffsdatum 20.11.2020